27/04/2025
Ein Porterhouse Steak zu grillen, ist für viele Grillmeister der Höhepunkt der kulinarischen Kunst. Dieses imposante Stück Fleisch beeindruckt nicht nur optisch, sondern bietet bei richtiger Zubereitung auch ein unvergleichliches Geschmackserlebnis. Es vereint zwei der begehrtesten Teile vom Rind – das zarte Filet und das aromatische Roastbeef – getrennt durch einen markanten T-förmigen Knochen. Doch wie gelingt es, dieses Premium-Fleisch perfekt auf den Punkt zu garen? Dieser umfassende Guide führt Sie durch jeden Schritt, von der Auswahl des idealen Steaks bis hin zum kunstvollen Tranchieren, damit Ihr Porterhouse Steak zu einem unvergesslichen Genuss wird.

- Was ist ein Porterhouse Steak?
- Porterhouse vs. T-Bone Steak: Der feine Unterschied
- Die Kunst des Dry Aging: Warum das Porterhouse so besonders ist
- Die richtige Größe und Dicke: Wie schwer ist Ihr Porterhouse?
- Das Porterhouse Steak perfekt grillen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Das Tranchieren des Porterhouse Steaks: Eine Frage des Stils
- Perfekte Beilagen zum Porterhouse Steak
- Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist ein Porterhouse Steak?
Das Porterhouse Steak ist ein wahrer König unter den Rindfleisch-Cuts. Es wird aus dem Rücken des Rindes geschnitten und zeichnet sich durch seinen charakteristischen, T-förmigen Knochen aus. An diesem Knochen befinden sich zwei unterschiedliche Fleischteile: auf der einen Seite das Roastbeef und auf der anderen Seite das Filet. Dieser Zuschnitt gilt als einer der besten, da er zwei exzellente Fleischpartien in einem vereint, die beide für ihre Zartheit und ihr einzigartiges Aroma bekannt sind. Der Knochen wird mitgegart und trägt maßgeblich zur Geschmacksintensität bei, da er während des Garprozesses sein Aroma an das Fleisch abgibt.
Besonders hervorzuheben ist beim Porterhouse der großzügige Anteil des Filetstücks. Dies unterscheidet es maßgeblich von seinem engen Verwandten, dem T-Bone Steak, und macht es für Liebhaber des zartesten Rindfleisches besonders attraktiv. Ein gut zubereitetes Porterhouse Steak ist nicht nur ein Gaumenschmaus, sondern auch ein optisches Highlight auf jedem Grillfest.
Porterhouse vs. T-Bone Steak: Der feine Unterschied
Auf den ersten Blick ähneln sich Porterhouse und T-Bone Steaks sehr stark, da beide den charakteristischen T-Knochen und die Kombination aus Roastbeef und Filet aufweisen. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch im Anteil des Filetstücks und der Dicke des Steaks.
Das Porterhouse Steak wird aus einem Bereich des Rinderrückens geschnitten, wo das Filet am dicksten ist. Dadurch ist der Filetanteil beim Porterhouse deutlich größer und prominenter als beim T-Bone Steak. Das T-Bone Steak hingegen wird etwas weiter vorne aus dem Rücken geschnitten, an einer Stelle, an der das Filet noch nicht so ausgeprägt ist. Zudem sind T-Bone Steaks in der Regel dünner als die massiven Porterhouse Steaks.
Beide Cuts eignen sich hervorragend zum Grillen und versprechen ein köstliches Ergebnis. Wenn Sie jedoch ein wirklich beeindruckendes und großes Stück Rindfleisch servieren möchten, das sowohl viel Roastbeef als auch einen substanziellen Filetanteil bietet, ist das Porterhouse Steak die erste Wahl. Es ist das Steak für den großen Hunger und den besonderen Anlass.
| Merkmal | Porterhouse Steak | T-Bone Steak |
|---|---|---|
| Filetanteil | Deutlich größer | Kleiner |
| Dicke | In der Regel dicker (ca. 6 cm) | In der Regel dünner |
| Schnittposition | Weiter hinten im Rücken (dickerer Filetteil) | Weiter vorne im Rücken (dünnerer Filetteil) |
| Gesamteindruck | Massives, beeindruckendes Steak | Klassisches Steak mit Knochen |
Die Kunst des Dry Aging: Warum das Porterhouse so besonders ist
Wenn Sie von einem „Dry Aged Porterhouse Steak“ hören, bezieht sich dies auf eine besonders hochwertige Methode der Fleischreifung. Rindfleisch muss reifen, um zart und genießbar zu werden, und es gibt hauptsächlich zwei Verfahren: das Wet Aging (Nassreifung) und das Dry Aging (Trockenreifung).
Das Wet Aging ist die schnellere und kostengünstigere Methode. Hierbei reift das Fleisch unter Ausschluss von Sauerstoff in einem Vakuumbeutel. Der Vakuumzustand sorgt dafür, dass kontinuierlich Fleischsaft aus dem Gewebe gezogen wird, in dem das Fleisch dann reift. Bei dieser Methode geht kein Wasser verloren, und das Fleisch behält sein ursprüngliches Gewicht, was es für Produzenten wirtschaftlicher macht.
Das Dry Aging ist die traditionelle Reifemethode, die einst durch das Wet Aging verdrängt wurde, aber heute wieder eine wachsende Beliebtheit genießt. Wer noch den Begriff „gut abgehangen“ kennt, weiß, dass das Reifenlassen ohne Vakuumbeutel früher üblich war. Beim modernen Dry Aging reift das Fleisch über einen längeren Zeitraum – oft mehrere Wochen – unter streng kontrollierten Bedingungen. Luftfeuchtigkeit und Temperatur werden dabei konstant gehalten. Während dieses Prozesses verliert das Fleisch Wasser, was zu einer intensiveren Konzentration der Aromen führt. Es entwickelt sich ein volles, kräftiges und nussiges Fleischaroma, das von vielen Kennern geschätzt wird.

Da der Dry-Aging-Prozess länger dauert und das Fleisch durch den Wasserverlust an Gewicht verliert, ist der Preis für ein Dry Aged Porterhouse Steak in der Regel höher. Doch der unvergleichliche Geschmack und die Zartheit, die durch diese Methode erreicht werden, machen die Investition für viele zu einem lohnenden Erlebnis.
Die richtige Größe und Dicke: Wie schwer ist Ihr Porterhouse?
Die Größe und das Gewicht eines Porterhouse Steaks können erheblich variieren, was sowohl von der Größe des Rindes als auch vom genauen Zuschnitt abhängt. Wenn Sie sich für Steaks von jüngeren Tieren entscheiden, sind diese naturgemäß kleiner und leichter, oft im Bereich von 600-800 Gramm.
Die Rinderrasse spielt ebenfalls eine große Rolle. Ein berühmtes Beispiel ist das italienische Bistecca fiorentina, das vom imposanten Chianina Rind stammt und ein Gewicht von 1,5 bis 3 Kilogramm erreichen kann. Solche extremen Gewichte sind bei heimischen Rinderrassen seltener anzutreffen.
Beim Kauf eines Porterhouse Steaks sollten Sie jedoch unbedingt auf eine verhältnismäßig großzügige Dicke achten. Ideal sind rund 6 Zentimeter, insbesondere wenn der Cut von einem ausgewachsenen Tier stammt. Eine solche Dicke ist entscheidend für das Gelingen des Garprozesses, da sie die Kombination aus scharfem Anbraten und anschließendem schonendem Garen im indirekten Bereich ermöglicht, ohne dass das Steak zu schnell durchgart oder austrocknet. Bei einer Dicke von etwa 6 cm können Sie mit einem durchschnittlichen Gewicht von 1000-1200 Gramm oder mehr rechnen – ein wahrlich beeindruckendes Stück Fleisch, das oft für zwei bis drei Personen ausreicht.
Das Porterhouse Steak perfekt grillen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Das Grillen eines Porterhouse Steaks erfordert Präzision und Geduld, aber das Ergebnis ist die Mühe absolut wert. Befolgen Sie diese Schritte, um ein saftiges und perfekt gegartes Steak zu erhalten.
Vorbereitung ist alles
- Fleisch temperieren: Nehmen Sie das Porterhouse Steak mindestens 2 Stunden, idealerweise 2-3 Stunden, vor dem Grillen aus dem Kühlschrank. Es ist entscheidend, dass das Fleisch Zimmertemperatur annimmt, damit es gleichmäßig garen kann. Große Temperaturunterschiede zwischen Oberfläche und Kern erschweren ein homogenes Garergebnis. Lassen Sie es abgedeckt liegen.
- Grill vorbereiten: Heizen Sie Ihren Grill auf eine sehr hohe direkte Hitze (ca. 270 °C – 300 °C) vor. Richten Sie gleichzeitig einen indirekten Bereich ein, in dem die Temperatur bei etwa 120 °C – 140 °C liegt. Dies ist entscheidend für die Zwei-Zonen-Methode.
- Fleisch vorbereiten: Tupfen Sie das Steak vor dem Grillen gründlich mit Küchenpapier trocken. Eine trockene Oberfläche ist essenziell für eine schöne Kruste und Röstaromen. Würzen Sie es großzügig mit grobem Salz. Pfeffer geben Sie erst nach dem Tranchieren hinzu, da er bei hohen Temperaturen verbrennen und bitter werden kann.
Die Hitze beherrschen: Scharf angrillen
Legen Sie das trockene und gesalzene Steak auf den vorgeheizten Rost im direkten Bereich. Schließen Sie den Deckel und grillen Sie es für etwa 90 Sekunden. Drehen Sie es danach um 90 Grad und grillen Sie es weitere 90 Sekunden, um ein schönes Grillmuster (Branding) zu erzeugen. Wenden Sie das Steak anschließend und wiederholen Sie diesen Vorgang auf der zweiten Seite. Das scharfe Angrillen dient dazu, eine köstliche Kruste zu bilden und die Röstaromen zu maximieren. Alternativ können Sie das Steak auch auf einer Griddleplatte scharf angrillen; in diesem Fall pinseln Sie es vorher dünn mit Öl ein.
Indirektes Garen und Kerntemperatur
Nach dem scharfen Angrillen ziehen Sie das Steak in den indirekten Bereich des Grills. Reduzieren Sie die Grilltemperatur auf etwa 130 °C. Stecken Sie nun ein Grillthermometer etwa 2 Zentimeter vom Knochen entfernt in den dicksten Teil des Filets oder Roastbeefs. Achten Sie darauf, dass die Filetseite, die zarter ist und schneller austrocknet, etwas weiter vom direkten Hitzebereich entfernt liegt als die Roastbeefseite. Lassen Sie das Steak bei geschlossenem Deckel garen, bis die gewünschte Kerntemperatur erreicht ist. Die Garzeiten sind hierbei lediglich Anhaltspunkte, da sie stark von der Dicke des Steaks, der genauen Grilltemperatur und Ihrem gewünschten Gargrad abhängen.
Kerntemperaturen für Ihr Porterhouse Steak
Die Kerntemperatur ist der wichtigste Indikator für den Gargrad Ihres Steaks. Hier sind die Richtwerte für die gängigsten Garstufen:
| Gargrad | Kerntemperatur | Beschreibung |
|---|---|---|
| Rare (Blutig) | ca. 48-51 °C | Innen noch roh, sehr saftig, kühler Kern |
| Medium-Rare (Englisch) | ca. 52-54 °C | Zarter, rosafarbener Kern, sehr saftig |
| Medium | ca. 55-57 °C | Rosafarbener Kern, saftig |
| Medium-Well | ca. 58-59 °C | Leicht rosafarbener Kern, weniger saftig |
| Well-Done (Durch) | ab 60 °C | Kein rosa Kern mehr, festere Textur, trockenere Tendenz |
Beachten Sie, dass das Steak während der Ruhephase noch etwas nachgart. Nehmen Sie es daher vom Grill, wenn die Kerntemperatur etwa 2-3 °C unter dem gewünschten Endwert liegt.
Die Ruhephase – Ein Muss für Saftigkeit
Dies ist ein oft unterschätzter, aber absolut entscheidender Schritt für ein perfektes Steak. Nehmen Sie das Porterhouse Steak vom Grill, sobald es die gewünschte Kerntemperatur (minus 2-3 °C für das Nachgaren) erreicht hat. Legen Sie es auf ein Schneidebrett oder in einen geeigneten Behälter und decken Sie es locker mit Alufolie ab. Lassen Sie es für mindestens 10-15 Minuten ruhen.

Während der Ruhephase verteilen sich die Fleischsäfte, die sich beim Garen durch die Hitze im Kern des Steaks gesammelt haben, wieder gleichmäßig im gesamten Fleisch. Das Ergebnis ist ein unglaublich saftiges und zartes Steak. Wird dieser Schritt übersprungen, würden die Säfte beim Anschneiden einfach auslaufen, was das Steak trocken und weniger genussvoll macht.
Das Tranchieren des Porterhouse Steaks: Eine Frage des Stils
Das Servieren eines Porterhouse Steaks kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Wenn jeder Gast ein eigenes Steak erhält, können Sie es natürlich im Ganzen auf den Teller legen. Die elegantere und oft bevorzugte Methode, besonders bei großen Steaks für mehrere Personen, ist jedoch das sorgfältige Tranchieren.
Lösen Sie dazu zunächst die beiden Fleischteile (Roastbeef und Filet) vorsichtig vom Knochen. Schneiden Sie sie anschließend quer zur Faser in dünne, möglichst gleichmäßige Scheiben. Das Schneiden quer zur Faser ist entscheidend, da es die Fleischfasern verkürzt und das Steak dadurch noch zarter im Biss wird. Zum Servieren können Sie die Fleischscheiben fächerförmig entlang des Knochens anrichten – das ist nicht nur optisch ansprechend, sondern ermöglicht es den Gästen auch, beide Fleischteile zu probieren. Alternativ können die geschnittenen oder ungeschnittenen Fleischstücke auch ohne den Knochen auf dem Teller angerichtet werden. Wenn das Steak für mehrere Personen gedacht ist, verteilen Sie die tranchierten Scheiben einfach gleichmäßig auf die Teller Ihrer Gäste.
Perfekte Beilagen zum Porterhouse Steak
Ein so exquisites Hauptgericht wie das Porterhouse Steak verdient passende Beilagen, die seinen Geschmack unterstreichen, ohne ihn zu überdecken. Hier sind einige beliebte Optionen:
- Kartoffelbeilagen: Ofenkartoffeln, Potato Wedges oder Süßkartoffel-Pommes passen hervorragend und bieten eine sättigende Grundlage.
- Cremige Saucen und Dips: Knoblauchbutter, Sour Cream oder eine selbstgemachte Kräuterbutter (aus Butter, Zitronensaft, Senf, gehacktem Knoblauch, Kräutern und Gewürzen) sind klassische Begleiter, die dem Steak zusätzliche Geschmacksnuancen verleihen.
- Grillgemüse: Gegrillte Zwiebeln, Maiskolben oder anderes saisonales Grillgemüse ergänzen das Gericht mit frischen, rauchigen Aromen.
- Salate: Für eine leichtere Option bietet sich ein frischer gemischter Salat mit einem knackigen Dressing an.
- Exotische Saucen: Wenn Sie eine würzige Note bevorzugen, ist Chimichurri eine ausgezeichnete Wahl. Diese südamerikanische Kräutersauce mit intensiven Aromen lässt sich einfach selbst zubereiten und harmoniert wunderbar mit Rindersteaks.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Unterschied zwischen Porterhouse und T-Bone Steak?
Beide Steaks enthalten den T-förmigen Knochen sowie Anteile von Roastbeef und Filet. Der Hauptunterschied liegt im Filetanteil: Beim Porterhouse Steak ist das Filetstück deutlich größer, da es aus einem hinteren Bereich des Rinderrückens geschnitten wird, wo das Filet am dicksten ist. T-Bone Steaks sind zudem in der Regel dünner.
Warum ist Dry Aged Fleisch teurer?
Dry Aged Fleisch ist teurer, weil der Reifeprozess länger dauert und unter streng kontrollierten Bedingungen stattfindet. Während der Trockenreifung verliert das Fleisch durch Wasserverdunstung an Gewicht, was den Preis pro Kilogramm erhöht. Die Entwicklung des intensiveren Geschmacks und der besseren Zartheit rechtfertigen jedoch für viele Feinschmecker den höheren Preis.
Wie lange muss ein Porterhouse Steak ruhen?
Ein Porterhouse Steak sollte nach dem Grillen mindestens 10-15 Minuten ruhen. Diese Ruhephase ist entscheidend, damit sich die Fleischsäfte im Steak gleichmäßig verteilen können. Dadurch bleibt das Fleisch saftig und zart. Wenn Sie es zu früh anschneiden, würden die Säfte einfach auslaufen.
Wie dick sollte ein Porterhouse Steak sein?
Für ein optimales Grillergebnis sollte ein Porterhouse Steak idealerweise rund 6 Zentimeter dick sein. Diese Dicke ermöglicht es, das Steak außen scharf anzugrillen und eine schöne Kruste zu entwickeln, während es innen im indirekten Bereich langsam und gleichmäßig auf die gewünschte Kerntemperatur garen kann.
Kann ich ein Porterhouse Steak auch auf einer Griddleplatte grillen?
Ja, Sie können das Porterhouse Steak auch auf einer Griddleplatte scharf angrillen. In diesem Fall sollten Sie das Steak vorher ganz dünn mit Öl einpinseln, um ein Anhaften zu verhindern und die Bildung einer schönen Kruste zu fördern. Danach garen Sie es wie gewohnt im indirekten Bereich des Grills zu Ende.
Das Grillen eines Porterhouse Steaks ist eine Kunst, die mit etwas Übung und dem richtigen Wissen perfekt gemeistert werden kann. Von der sorgfältigen Auswahl des Fleisches über die präzise Steuerung der Grilltemperatur bis hin zur unverzichtbaren Ruhephase – jeder Schritt trägt zum ultimativen Genusserlebnis bei. Gönnen Sie sich und Ihren Gästen dieses beeindruckende Stück Fleisch und erleben Sie, wie ein perfekt gegrilltes Porterhouse Steak zu einem unvergesslichen Highlight wird. Guten Appetit!
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