06/05/2025
Um eine richtig leckere Pizza zu zaubern, braucht es neben einem knusprigen Boden und knackigen Rand auch einen perfekt gegarten Belag, über den der Käse gleichmäßig verschmolzen ist. Aber wie geht das genau beim Grillen mit dem Pizzastein? – Mithilfe der zusätzlichen Oberhitze vom Infrarot-Brenner einfacher als du denkst! Denn nachdem die Pizza auf dem vorgeheizten Pizzastein liegt, gilt es den Umlufthitzeeffekt so gut wie möglich zu nutzen. Achte deswegen darauf, den Deckel so häufig wie möglich geschlossen zu halten, während die Pizza auf dem Grill backt. Die Brenner direkt unter dem Pizzastein schalten wir aus, da wir uns auf die im Pizzastein gespeicherte Wärme verlassen können. Der Belag wird dadurch gut gegart, der Boden noch crunchiger, der Rand krosser und der Käse zieht beim Anheben des ersten Pizzastücks Fäden, die das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und Lust auf weitere selbstgebackene Pizzen im eigenen Grill machen.

Ein Pizzastein ist mehr als nur eine einfache Grillplatte; er ist das Herzstück für authentische, neapolitanische Pizza-Erlebnisse im eigenen Garten. Seine Fähigkeit, hohe Temperaturen zu speichern und gleichmäßig abzugeben, macht ihn zu einem unverzichtbaren Werkzeug für jeden Grillmeister, der seine kulinarischen Fähigkeiten erweitern möchte. Doch was genau steckt hinter diesem scheinbar simplen Küchenutensil, und wie entfaltet es seine volle Magie auf Ihrem Grill?
Was ist ein Pizzastein und wie funktioniert er?
Ein Pizzastein ist eine spezielle Platte, die typischerweise aus Materialien wie Cordierit, Keramik oder Schamotte gefertigt wird. Diese Materialien sind bekannt für ihre hervorragende Wärmespeicherfähigkeit und ihre Porosität. Wenn der Pizzastein auf dem Grill erhitzt wird, absorbiert er enorme Mengen an Wärme. Diese gespeicherte Hitze wird dann direkt an den Pizzaboden abgegeben, sobald die Pizza darauf platziert wird. Der Clou dabei ist nicht nur die Intensität der Hitze, sondern auch die Art und Weise, wie sie übertragen wird: Die Porosität des Steins zieht Feuchtigkeit aus dem Teig, was zu einem unglaublich knusprigen Boden führt, der dem einer professionellen Steinofenpizza in nichts nachsteht.
Die Funktionsweise ist dabei denkbar einfach, aber hochwirksam: Der Stein wird auf dem Grill platziert und zusammen mit dem Grill auf die gewünschte hohe Temperatur vorgeheizt. Sobald der Stein die optimale Betriebstemperatur erreicht hat, wird die vorbereitete Pizza direkt daraufgelegt. Die intensive, direkte Hitze von unten sorgt für die sofortige Bräunung und Knusprigkeit des Bodens, während die Umlufthitze im geschlossenen Grillraum (oft unterstützt durch einen Infrarotbrenner für Oberhitze) den Belag perfekt gart und den Käse zum Schmelzen bringt. Das Ergebnis ist eine Pizza, die von allen Seiten gleichmäßig gegart ist, mit einem perfekten Gleichgewicht zwischen knusprigem Boden und saftigem Belag.
Die Wahl des richtigen Materials
- Cordierit: Dies ist das am häufigsten verwendete Material für Pizzasteine. Cordierit ist extrem hitzebeständig, widerstandsfähig gegen Temperaturschocks und sehr langlebig. Es leitet die Wärme effizient und sorgt für eine gleichmäßige Bräunung.
- Keramik/Schamotte: Diese Steine sind ebenfalls gute Wärmespeicher, können aber anfälliger für Temperaturschocks sein. Sie sind oft günstiger, erfordern aber etwas mehr Vorsicht bei der Handhabung.
- Gusseisen: Obwohl technisch kein Stein, bieten Gusseisenplatten ähnliche Vorteile in Bezug auf Wärmespeicherung und -abgabe. Sie sind extrem robust und vielseitig einsetzbar, benötigen aber eine andere Pflege (Einbrennen).
Warum ein Pizzastein unverzichtbar ist: Der Unterschied zur Backblech-Pizza
Wer schon einmal versucht hat, Pizza auf einem herkömmlichen Backblech im Grill oder Backofen zu backen, kennt das Problem: Der Boden wird oft labberig, der Käse verbrennt, bevor der Teig durch ist, oder die Hitze verteilt sich ungleichmäßig. Hier spielt der Pizzastein seine Stärken aus:
| Merkmal | Pizzastein | Backblech |
|---|---|---|
| Wärmeübertragung | Direkte, intensive und gleichmäßige Hitze von unten | Indirekte, oft ungleichmäßige Hitze |
| Feuchtigkeitsmanagement | Zieht Feuchtigkeit aus dem Teig für knusprigen Boden | Hält Feuchtigkeit im Teig, führt zu weichem Boden |
| Temperaturstabilität | Speichert hohe Temperaturen über längere Zeit | Kühlt schnell ab, sobald Pizza aufgelegt wird |
| Ergebnis | Knuspriger Boden, gleichmäßig gegarter Belag, authentischer Geschmack | Oft weicher Boden, ungleichmäßiges Garen, weniger authentisch |
Die Fähigkeit des Pizzasteins, Feuchtigkeit aus dem Teig zu ziehen, ist der Schlüssel zur Knusprigkeit. Im Gegensatz dazu „kocht“ ein Backblech den Teig eher, anstatt ihn zu backen, da die Feuchtigkeit eingeschlossen bleibt. Die hohe Speicherkapazität des Steins sorgt zudem dafür, dass die Temperatur nicht abrupt sinkt, wenn die kalte Pizza aufgelegt wird, was für einen kontinuierlichen Garprozess unerlässlich ist.
Die richtige Vorbereitung des Pizzasteins: Geduld zahlt sich aus
Der wohl wichtigste Schritt für eine perfekte Pizza vom Grill ist das richtige Vorheizen des Pizzasteins. Hier gilt: Je länger und heißer, desto besser. Platzieren Sie den Pizzastein auf dem Grillrost, bevor Sie den Grill anzünden. Dies verhindert Temperaturschocks, die den Stein beschädigen könnten. Stellen Sie alle Brenner auf volle Leistung und schließen Sie den Deckel.
- Gasgrill: Heizen Sie den Grill für mindestens 30-45 Minuten auf die höchste Temperatur (idealerweise 300-400°C) vor. Der Stein muss diese Temperatur vollständig aufnehmen.
- Kohlegrill: Platzieren Sie den Pizzastein auf dem Rost, sobald die Kohlen gut durchgeglüht sind und eine Ascheschicht gebildet haben. Schließen Sie den Deckel und lassen Sie den Stein ebenfalls 30-45 Minuten aufheizen. Achten Sie auf eine gleichmäßige Hitzeverteilung.
Ein gut vorgeheizter Stein ist entscheidend für den sofortigen „Ofenschock“, der den Teig aufgehen lässt und die schnelle Krustenbildung ermöglicht. Sie können die Temperatur des Steins mit einem Infrarot-Thermometer überprüfen, um sicherzustellen, dass er die gewünschte Temperatur erreicht hat.
Die Kunst des Pizzabackens auf dem Grill
Sobald der Pizzastein glühend heiß ist, beginnt der eigentliche Zauber. Schalten Sie die Brenner direkt unter dem Pizzastein aus, da die gespeicherte Gleichmäßige Hitze des Steins ausreicht, um den Boden zu garen. Lassen Sie die äußeren Brenner oder die Brenner, die nicht direkt unter dem Stein liegen, an, um die Umlufthitze im Grill aufrechtzuerhalten. Besonders vorteilhaft ist hierbei die Nutzung eines Infrarotbrenners (falls vorhanden) für die Oberhitze.
Platzieren Sie die vorbereitete Pizza schnell und vorsichtig mit einem Pizzaschieber auf dem Stein. Arbeiten Sie zügig, um den Grill nicht zu lange offen zu lassen. Schließen Sie den Deckel sofort und lassen Sie die Pizza für 5-8 Minuten backen. Die genaue Backzeit hängt von der Dicke des Teigs, der Menge des Belags und der Grilltemperatur ab. Beobachten Sie den Bräunungsgrad des Randes und das Schmelzen des Käses. Der Infrarotbrenner sorgt für die nötige Oberhitze, die den Käse perfekt schmelzen lässt und den Belag gart, ohne den Boden zu verbrennen.
Ein Tipp für den perfekten Pizzaboden: Verwenden Sie etwas Grieß oder feines Maismehl auf Ihrem Pizzaschieber, um das Anhaften des Teigs zu verhindern und ein leichtes Gleiten auf den heißen Stein zu ermöglichen.
Pflege und Reinigung des Pizzasteins
Die Pflege eines Pizzasteins ist unkompliziert, erfordert aber einige wichtige Regeln, um seine Langlebigkeit zu gewährleisten:
- Abkühlen lassen: Lassen Sie den Pizzastein immer vollständig auf Raumtemperatur abkühlen, bevor Sie ihn reinigen. Ein plötzlicher Temperaturwechsel kann zu Rissen führen.
- Keine Seife: Verwenden Sie niemals Seife oder Reinigungsmittel. Der poröse Stein würde diese absorbieren und bei der nächsten Nutzung einen seifigen Geschmack an Ihre Pizza abgeben.
- Schaben und Bürsten: Entfernen Sie angebrannte Essensreste mit einem Spachtel, einer starren Bürste oder einem feuchten Tuch. Hartnäckige Flecken können oft durch erneutes Erhitzen des Steins „ausgebrannt“ werden.
- Trocknen: Stellen Sie sicher, dass der Stein vollständig trocken ist, bevor Sie ihn lagern oder erneut verwenden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Es ist normal, dass ein Pizzastein mit der Zeit dunkler wird und Flecken bekommt. Dies ist ein Zeichen seiner Nutzung und beeinträchtigt seine Funktion in keiner Weise. Betrachten Sie es als Patina, die Geschichten von vielen köstlichen Pizzen erzählt!
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Muss ich den Pizzastein einfetten?
Nein, ein Pizzastein muss nicht eingefettet werden. Seine poröse Oberfläche sorgt dafür, dass die Pizza nicht anhaftet, solange der Stein ausreichend vorgeheizt ist und Sie etwas Grieß oder Mehl auf dem Pizzaschieber verwenden.
Kann ich einen Pizzastein im Backofen verwenden?
Ja, ein Pizzastein kann auch hervorragend im heimischen Backofen verwendet werden, um ähnliche Ergebnisse wie im Grill zu erzielen. Die Vorgehensweise ist identisch: Den Stein im kalten Ofen platzieren und dann auf höchster Stufe vorheizen.
Wie lange hält ein Pizzastein?
Bei richtiger Pflege und Vermeidung von Temperaturschocks kann ein hochwertiger Pizzastein viele Jahre halten. Risse entstehen meist durch zu schnelle Temperaturwechsel (z.B. kaltes Wasser auf heißen Stein).
Kann ich Tiefkühlpizza auf dem Pizzastein zubereiten?
Ja, Sie können Tiefkühlpizza auf dem Pizzastein zubereiten. Achten Sie jedoch darauf, dass der Stein sehr heiß ist, um den gewünschten Knusprigkeitseffekt zu erzielen. Es kann sein, dass die Backzeit leicht variiert.
Wie vermeide ich, dass die Pizza am Stein klebt?
Stellen Sie sicher, dass der Stein ausreichend vorgeheizt ist. Verwenden Sie außerdem ausreichend Grieß, Hartweizengrieß oder feines Maismehl auf Ihrem Pizzaschieber, bevor Sie die Pizza darauflegen. Schieben Sie die Pizza zügig und entschlossen auf den Stein.
Welche Temperatur ist ideal für den Pizzastein?
Für die meisten Pizzen ist eine Temperatur zwischen 300°C und 400°C (auf dem Stein gemessen) ideal. Je heißer, desto schneller gart die Pizza und desto knuspriger wird der Boden.
Der Pizzastein ist ein Game-Changer für alle Grill-Enthusiasten und Pizza-Liebhaber. Er ermöglicht es Ihnen, zu Hause Pizzen zu kreieren, die in Geschmack und Textur denen aus professionellen Pizzerien in nichts nachstehen. Mit der richtigen Vorbereitung, der optimalen Nutzung der Grillhitze und ein wenig Übung werden Sie bald zum Meister der Grillpizza. Genießen Sie die perfekte Pizza direkt von Ihrem Grill – einfach, lecker und unwiderstehlich!
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